Gemäß einem alten chinesischen Sprichwort beginnt eine Reise von tausenden Meilen mit dem ersten Schritt. Ähnlich verhält es sich mit der Reise ins Berufsleben, die nicht immer einen geraden, asphaltierten Weg darstellt.
Im Jahr 1973 endete meine Schulzeit mit einem Hauptschulabschluss. Die Faszination für Chemie führte mich zu einem Praktikum in einer Eisengießerei während meiner Schulzeit. Obwohl die Erfahrungen im Labor und in der Werkhalle, in der die Eisenteile gegossen wurden, interessant waren, fand ich dort nicht meine Berufung.
Über eine Zeitungsanzeige stieß ich auf eine Ausbildungsstelle als Einzelhandelskaufmann in einem medizinischen Fachgeschäft. Trotz meiner mangelnden Berufserfahrung und weniger als idealen Zeugnissen erkannte mein Lehrherr mein Potenzial und gab mir eine Chance. Diese Lehrstelle stellte sich als entscheidender Wendepunkt in meiner beruflichen Laufbahn heraus.
Nach dem Abschluss meiner Ausbildung im Jahr 1976 und einigen Monaten Berufserfahrung, führte mich mein Weg 1977 zum Warenhauskonzern „Hertie“. Dort übernahm ich die Rolle des Materialverwalters in der Verwaltung. Meine Fähigkeit, Prozesse zu optimieren, zeigte sich, als ich die Vollzeitstelle in eine Halbtagsstelle umwandelte und zusätzlich die stellvertretende Leitung eines Lagers mit einem Warenwert von rund 5 Millionen DM übernahm.
1985 schloss das Kaufhaus und ich wechselte zur TDK ins Department Audio- und Videokassetten als Lagerarbeiter. Dort lernte ich die Mentalität japanischer Firmen kennen und entdeckte meine Faszination für Computer durch den C64 von Commodore. Ich begann, BASIC zu lernen und veröffentlichte zwei Jahre später eine einfache Haushaltsbuchführung in der Zeitschrift C64.
1987 wechselte ich zu Lucky Goldstar, heute bekannt als LG, in den Ersatzteilbereich. Dort konnte ich meine organisatorischen Fähigkeiten voll ausspielen und die Auslieferquote von Ersatzteilen von 20% auf rund 80% steigern. Parallel dazu erkannte der damalige Serviceleiter meine Affinität zu Computern und unterstützte mich bei meinem ersten Auftrag zur Entwicklung eines Customer-Relationship-Management (CRM) in Dbase, einem weit verbreiteten dateibasierten Datenbankmanagementsystem (DBMS) für Mikrocomputer.
In dieser Zeit begann ich, über meine Zukunft nachzudenken. Ich wollte mehr als nur Ersatzteile verkaufen. Gemeinsam mit einer Kollegin erkundigte ich mich über Weiterbildungsmöglichkeiten und begann ein Abendstudium als staatlich geprüfter Betriebswirt, kombiniert mit dem Abschluss als geprüfter Wirtschaftsinformatiker
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