Im Jahr 1991 begann meine berufliche Laufbahn bei Compu Orga, einem Softwarehaus, das gezielt Quereinsteiger einstellte. Trotz eines Bewerbungsschreibens mit Grammatikfehlern, wurde ich eingestellt und machte meinen ersten Schritt in die Welt der Informationstechnologie. Nach einer vierwöchigen Einarbeitungsphase in Business Basic wurde ich mit der komplexen Aufgabe der Lohn- und Gehaltsabrechnung betraut, die gesetzliche Anforderungen, einschließlich der Einkommensteuer, sowie Anforderungen aus der Sozialversicherung beinhaltete.
Ein prägendes Erlebnis während dieser Zeit war der Anruf eines Personalleiters, der aufgrund eines Fehlers in der Abrechnung für 6.000 Mitarbeiter die Abrechnung stoppte. Dieser Moment war äußerst herausfordernd, doch um 22 Uhr konnte ich den Fehler ausfindig machen: Ein Vorgänger hatte im Quellcode eine Null (0) durch ein großes O ersetzt. Diese Erfahrung lehrte mich viel über die Wichtigkeit von Ruhe und Gelassenheit in stressigen Situationen.
1995 wechselte ich zur Firma Dorfner in Nürnberg, einem Kunden meines vorherigen Arbeitgebers. Die Firma suchte einen IT-Mitarbeiter, ohne jedoch genaue Anforderungen zu stellen. Ich, ein IT-Mitarbeiter, der gerade seine ersten Schritte in der IT-Welt gemacht hatte, stellte fest, dass diese Situation für beide Seiten nicht ideal war.
Noch im selben Jahr wechselte ich zur MAI, einer Softwarefirma in Nürnberg. Dort wurde ich erneut in der Thematik Lohn- und Gehaltsabrechnung eingesetzt. Hier lernte ich, zu differenzieren. Ich erkannte, dass die IT meine Welt war, aber ich hatte noch nicht meinen Platz darin gefunden.
Die folgenden Jahre waren turbulent. Nach meiner Kündigung bei der MAI öffnete sich ein neuer Weg. Ich fand eine freiberufliche Stelle als Dozent bei der Sabel Akademie. Diese Zeit war äußerst lehrreich, insbesondere in Bezug auf die Themen Langzeitarbeitslose, Gruppenbildung und Gruppendynamik.
So wurde der Weg in die Selbstständigkeit geebnet.
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